Die Frage, ob Künstliche Intelligenz (KI) Jobs ersetzen wird, ist aktueller denn je. Schon lange beschäftigen sich Experten und Unternehmen mit der Automatisierung von Arbeit – von der industriellen Revolution bis hin zur Einführung von Robotern in Produktionshallen. Jetzt bringt Generative KI frischen Wind in die Diskussion: Sie hat das Potenzial, viele Berufe zu verändern, einige zu verbessern und andere zu ersetzen. Doch welche Berufe sind besonders betroffen?
Hier sind 17 Berufe, die durch die Einführung von KI entweder verändert, ergänzt oder ganz ersetzt werden könnten:
KI kann administrative Aufgaben wie E-Mail-Management, Datenauswertung und Terminplanung übernehmen. Tools wie Microsoft 365 Copilot steigern die Effizienz und könnten Büroangestellte in den Hintergrund drängen. In vielen Unternehmen reicht heute schon ein einziger Klick, um große Datenmengen zu sortieren und den gesamten Zeitplan des Teams abzugleichen – eine Aufgabe, die früher Stunden gedauert hätte.
Generative KI wie ChatGPT schreibt Texte, die oft kaum von menschlichen Werken zu unterscheiden sind. Standardinhalte könnten durch KI ersetzt werden, während spezialisierte, kreative Inhalte an Bedeutung gewinnen. Ein Text über das Wetter, den früher ein Redakteur täglich verfasste, wird heute in Sekunden von einem KI-Tool erstellt – in einer ansprechenden Sprache und mit korrekten Daten.
KI-Tools schreiben bereits heute syntaktisch korrekten Code in Lichtgeschwindigkeit. Routinierte Programmierer könnten sich bedroht fühlen, während hochqualifizierte Entwickler durch KI-Unterstützung effizienter arbeiten. So können Entwickler heute GitHub Copilot nutzen, um sich wiederholende Codeblöcke automatisch erstellen zu lassen, während sie sich komplexeren Aufgaben widmen.
Chatbots und Robotic Process Automation übernehmen immer mehr Kundenanfragen. Sie können personalisierte Antworten geben, ohne dass ein menschlicher Mitarbeiter eingreifen muss. Beim Online-Kauf eines Produkts löst der Bot selbstständig Probleme wie Rückerstattungen oder versendet Produktinformationen – oft so schnell, dass der Kunde den Unterschied zu einem menschlichen Mitarbeiter kaum bemerkt.
Die Automatisierung durch KI verändert das Transportwesen drastisch. Autonome Fahrzeuge und Assistenzsysteme könnten die Rolle des menschlichen Fahrers in Zukunft deutlich reduzieren.
In einigen Städten gibt es bereits selbstfahrende Taxis, die ohne Fahrer durch den dichten Verkehr navigieren und dabei auf Echtzeitdaten zugreifen, um die sicherste Route zu finden.
KI wird in der Rechtsbranche Aufgaben wie Dokumentenprüfung, Vertragsanalyse und Rechtsrecherche übernehmen. Laut Studien könnten fast 44 % der Aufgaben von Paralegals und Rechtsanwaltsgehilfen automatisiert werden. So verwenden Kanzleien bereits heute KI, um Vertragsdokumente zu scannen und relevante Klauseln hervorzuheben, wodurch die Arbeitszeit von Rechtsanwaltsgehilfen drastisch reduziert wird.
KI personalisiert Marketingkampagnen, segmentiert Zielgruppen und erstellt Social Media-Posts automatisch. Auch hier wird menschliche Kreativität wichtig bleiben, aber Routinearbeiten werden zunehmend von KI übernommen. Mithilfe von HubSpot KI-Tools lassen sich schon heute personalisierte E-Mail-Kampagnen erstellen und die Interaktionen der Kunden analysieren – ohne direkten menschlichen Eingriff.
Roboter übernehmen in Fabriken bereits seit Jahren repetitive Arbeiten. Mit KI können sie nun auch komplexere Aufgaben wie prädiktive Wartung und Qualitätskontrollen durchführen, wie etwa die Kontrolle von Bauteilen oder die Überwachung von Robotern, die Fahrzeugteile montieren, wobei etwaige Produktionsfehler automatisch erkannt werden.
Während KI das Schummeln einfacher macht, kann sie Lehrern bei der Gestaltung von Lehrplänen und der Erstellung von Fragenkatalogen helfen. Sie wird das Klassenzimmer nicht übernehmen, aber wertvolle Unterstützung bieten. So könnte ein Lehrer eine KI-gestützte Lernplattform nutzen, die automatisch personalisierte Quizfragen erstellt und Schülern basierend auf ihren Schwächen und Fortschritten individuelle Lernpfade vorschlägt.
KI-gestützte Assistenten und Chatbots erleichtern die Buchung von Flügen und Unterkünften und schaffen personalisierte Reiseerlebnisse. Ein Reisender könnte auf einer Plattform eine Unterkunft buchen, und der Chatbot schlägt direkt passende Aktivitäten vor – vom Restaurantbesuch bis zur lokalen Sehenswürdigkeit, basierend auf den Vorlieben des Nutzers.
Echtzeit-Übersetzung durch KI-Tools könnte menschliche Übersetzer entlasten – oder überflüssig machen, da automatische Übersetzungen immer besser und schneller werden. Heute braucht man auf einer internationalen Konferenz keine Übersetzer mehr – ein KI-Programm zaubert die Übersetzung innerhalb von Sekunden auf die Bildschirme der Teilnehmer.
In der Finanzbranche übernimmt die KI Aufgaben wie Transaktionsüberwachung und Finanzberatung. Finanz-Chatbots unterstützen Kunden und bieten detaillierte Ratschläge. Eine Bank könnte Kunden, die ihre Ausgaben tracken wollen, eine KI-basierte App anbieten, die personalisierte Finanzpläne erstellt und hilft, Sparziele zu erreichen.
Tools wie Adobe Photoshop’s Generative Fill lassen selbst Laien fotorealistische Bilder erstellen. KI ergänzt den kreativen Prozess, indem sie schnelle Designlösungen bietet. So kann ein Grafikdesigner schon heute ein Produktfoto in wenigen Sekunden so bearbeiten, als hätte er stundenlang daran gefeilt – das Ganze per einfachem Textbefehl.
KI unterstützt Ingenieure durch generatives Design, das in Sekundenschnelle viele mögliche Lösungen für ein Problem aufzeigt und so die Ideenfindung beschleunigt. Zum Beispiel kann ein Maschinenbauingenieur ein KI-gestütztes generatives Design verwenden, um die effizienteste Form eines Bauteils zu finden, die gleichzeitig Gewicht und Materialkosten reduziert.
HR-Abteilungen stehen vor der Herausforderung, KI-Kompetenzen zu bewerten, während sie gleichzeitig die Automatisierung ihrer eigenen Aufgaben beobachten. So kann etwa eine HR-Managerin ein Bewerbungsgespräch durch eine KI-vorqualifizieren lassen, die den Lebenslauf des Bewerbers in Sekunden analysiert und ein Matching-Profil erstellt.
Automatisierte Selbstbedienungskassen und KI-gestützte Bestandsverwaltung könnten die Rolle menschlicher Kassierer und Lageristen stark verringern. In Supermärkten sind bereits heute Kassen ohne Personal im Einsatz, die automatisch erkennen, welche Produkte gescannt wurden und die Bezahlung abwickeln – ganz ohne menschliche Unterstützung.
KI bringt Transparenz und Effizienz in die Lieferketten. Sie analysiert Daten, verbessert die Nachfrageprognose und sorgt für eine effizientere Warenverteilung. So setzen Logistikunternehmen KI ein, um in Echtzeit den Warenfluss zu überwachen und Lieferungen optimal zu planen, was zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen führt.
KI ersetzt nicht nur Arbeitsplätze, sie schafft auch neue Möglichkeiten und Berufe. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine kann Arbeitsprozesse optimieren und repetitive Aufgaben eliminieren. Doch in Berufen, in denen Routine im Vordergrund steht, könnte die Technologie tatsächlich den Menschen verdrängen. Entscheidend wird sein, wie wir mit dieser Veränderung umgehen und wie wir die Zusammenarbeit mit KI gestalten.
Quellen: techtarget.com, mckinsey.de, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, TechCrunch, Autonomous Vehicle Industry Association, American Bar Association, World Economic Forum
Highlights
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