Im KI-BUZZER Heft 3/2025, auf Seite 20 und 21, haben wir erstmals über DeepSeek berichtet – unter dem Titel „David gegen Goliath?“. Damals war DeepSeek noch der aufstrebende Underdog, der mit nur 5 % der üblichen Ressourcen OpenAI das Fürchten lehrte. Heute wissen wir: Das war erst der Anfang.
Während einige Analysten sich noch die Augen rieben und über mögliche politische Hintergründe spekulierten, hat DeepSeek längst Fakten geschaffen. Märkte wurden erschüttert, Konkurrenten mussten reagieren, und selbst Regierungen wurden nervös.
Diese Seite dient als fortlaufende Chronologie und erweitert unseren Print-Artikel um die neuesten Entwicklungen. Wir halten dich hier auf dem Laufenden – und glauben uns, es bleibt spannend.
Nach dem fulminanten Start folgt der unvermeidliche Reality-Check: Regierungen und Unternehmen weltweit reagieren auf DeepSeek – nicht immer wohlwollend. Die italienische Datenschutzbehörde fordert Auskunft darüber, welche Daten DeepSeek speichert und wo sie landen. Taiwan und Australien verbieten die Nutzung auf staatlichen Geräten, und selbst in den USA gibt es erste Einschränkungen. In Texas wird DeepSeek für Regierungsstellen gesperrt – wegen „potenzieller Spionagegefahr aus China“. Klingt nach Kaltem Krieg 2.0, oder?
Während die Politik blockiert, macht die Wirtschaft Nägel mit Köpfen: Amazon Web Services (AWS) integriert DeepSeek-R1 in seine Cloud-Dienste. Unternehmen können das Open-Source-Modell nun direkt über AWS nutzen. Ein cleverer Schachzug, denn DeepSeek ist deutlich günstiger als OpenAIs API – was viele Firmen aufhorchen lässt.
Jetzt wird’s brenzlig. OpenAI wirft DeepSeek vor, sich durch sogenanntes Data Distillation heimlich an den ChatGPT-Daten bedient zu haben. Angeblich soll DeepSeek Millionen von Anfragen an ChatGPT geschickt und die Antworten zum Training des eigenen Modells genutzt haben. Der Clou: In geleakten Screenshots soll DeepSeek sogar auf die Frage „Welches Modell bist du?“ geantwortet haben mit „Ich bin ChatGPT“. Dumm gelaufen. DeepSeek schweigt eisern.
Gerade einmal zwei Wochen nach dem großen Hype folgt der erste Fehltritt: Die Sicherheitsfirma Wiz deckt auf, dass DeepSeek versehentlich Millionen Nutzeranfragen und API-Schlüssel im Netz offengelegt hat. Ein gefundenes Fressen für Kritiker, die ohnehin vor chinesischer Datenunsicherheit warnen. DeepSeek reagiert schnell, schließt das Leck – aber der Schaden ist angerichtet.
Kaum ist die DeepSeek-App veröffentlicht, überholt sie OpenAIs ChatGPT-App im US-App-Store. Nutzer strömen in Scharen zu dem neuen, kostenlosen KI-Assistenten. Doch mit dem Hype kommt die Panik an den Börsen: Aktien von Nvidia, Microsoft und Meta rauschen in den Keller. Warum? Weil ein KI-Modell, das deutlich effizienter arbeitet, weniger GPUs benötigt – und das bedroht den billionenschweren KI-Hardwaremarkt. Willkommen in der neuen Realität.
Gerade mal zwei Tage nach der Veröffentlichung von DeepSeek-R1 kontert die chinesische Konkurrenz: ByteDance, der TikTok-Mutterkonzern, spielt ein Update für sein eigenes Sprachmodell aus. Angeblich übertrifft es OpenAIs GPT-3.5. Ein Zufall? Wohl kaum. DeepSeek setzt die Großen mächtig unter Druck.
DeepSeek setzt noch einen drauf und veröffentlicht DeepSeek-R1 – ein Open-Source-Sprachmodell, das angeblich mit ChatGPT o1 vergleichbar ist. Das Besondere: Jeder kann es nutzen, modifizieren oder auf eigenen Servern hosten. Während OpenAI seine Modelle unter Verschluss hält, geht DeepSeek den radikal offenen Weg. Das kommt an – vor allem bei Entwicklern und Unternehmen, die sich nicht mehr auf OpenAIs Preisstruktur verlassen wollen.
DeepSeek macht’s offiziell und bringt eine Mobile-App auf den Markt. Innerhalb von Stunden katapultiert sich die App in die Top 10 der App-Stores weltweit. Besonders bemerkenswert: Anders als ChatGPT bietet DeepSeek von Anfang an eine kostenlose Nutzung seines Modells – und das ohne nervige Wartezeiten oder Zahlungsbarrieren.
Die chinesische KI-Firma DeepSeek veröffentlicht ihr Modell DeepSeek-V3, das von Experten als direkter Konkurrent zu ChatGPT-4o eingestuft wird. Der Clou: DeepSeek verspricht, dass sein Modell mit nur einem Bruchteil der üblichen Ressourcen entwickelt wurde – angeblich gerade mal 5 % der Kosten. OpenAI, Google und Co. sind alarmiert.
DeepSeek hat in kürzester Zeit die KI-Branche aufgerüttelt – mit effizienter Technologie, Open-Source-Modellen und einer aggressiven Expansionsstrategie. Doch der Gegenwind ist spürbar: Datenschutzprobleme, politische Blockaden und juristische Vorwürfe könnten die Erfolgsgeschichte ausbremsen. Wird DeepSeek zur ernsthaften Alternative für OpenAI – oder erleben wir nur ein Strohfeuer?
Eins ist sicher: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Wir halten dich hier auf dem Laufenden. Stay tuned!
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